Kunstaktionen

Sofern nicht anders genannt, finden alle Aktionen von 11-18 Uhr in der  Innenstadt Frankfurt statt.

BLACKBOX

Eine Installation von Olcay Acet
Vom 12.6 – 19.6.2017 an der Hauptwache

Die Installation BLACKBOX lädt zu einer Auseinandersetzung mit dem Thema „Fremdheit im Miteinander“ ein. Die Wände der BLACKBOX sind schwarz, sie hat keine Fenster.

In ihrer Undurchdringlichkeit steht sie für Grenzen zwischen Wissen und Nichtwissen, Transparenz und Verschleierung, Macht und Ohnmacht.

Unter Einhaltung der Kommunikationsregeln sind Passant*innen eingeladen die Wände der BLACKBOX zu bemalen und zu beschreiben - eigene Gedanken, Fragen und Erfahrungen zum Thema mitzuteilen und zu verbalisieren, ohne zensiert oder angegriffen zu werden und so zu einer Öffnung dieser Grenzen beizutragen: Welche Erinnerungen tauchen bei Euch auf? Was bewegt Euch? Was möchtet Ihr erzählen?

Neben den Wänden können Gedanken auch in einem Briefkasten an der BLACKBOX und auf BLACKBOX-ONLINE.XYZ hinterlassen werden. Die Einträge auf der Website werden parallel auf einem Monitor in der BLACKBOX angezeigt.

Die BLACKBOX ist ein Kommunikationsangebot, das Dialoge fördern und Position beziehen soll, in dem vorsichtig das Miteinander und Zueinander, statt das Reden übereinander und aneinander vorbei angeregt wird. 

DIE MÄDCHEN MACHEN EINEN FILM. LE SOVORA CARAN FILMURI.

Filmvorführung des Förderverein Roma e.V.
13.6.2017 um 16 Uhr
Deutsches Filmmuseum, Schaumainkai 41, 60596 Frankfurt 
Eintritt frei

Über ein Jahr lang hat eine Gruppe Mädchen und junger Frauen aus dem Jugendberufsbildungsprojekt des Förderverein Roma e.V. kurze Filme gedreht – teils dokumentarisch, teils fiktiv. Im Kino des Deutschen Filmmuseums stellen die Filmemacher*innen eine Auswahl ihrer Kurzfilme vor, in denen sie von ihrem Alltag in Frankfurt erzählen, von Lebensentwürfen und Zuversicht und von Rassismus und Ausgrenzung.

Filmcrew: Alina Lupu, Andreea Onea, Bianca, Diana Cirpaci, Dragiza Pasara Caldaras, Estera Dumitru, Iasmina Cirpaci, Letitia Vaduva, Manuela Caldaras, Mimi Lakatosz, Panseluta Stoica, Rosalie Stanca, Sabrina Carpaci und andere.

Medienpädagogische Begleitung: Ursula Schmidt

DAS RECHT AUF STREBEN NACH GLÜCK

Eine Installation von Ubuntu Passion Art
Eiserner Steg und Hauptwache

Jeder Mensch hat das Recht sich nach einem normalen Leben zu sehnen, ohne Gewalt und Furcht – und dafür in ein anderes Land auszuwandern. Doch anstatt Brücken für neu ankommende Menschen zu bauen, werden derzeit immer mehr Mauern errichtet, um Menschen auf der Flucht die Ankunft zu erschweren.

Mit ihren Installationen am Eisernen Steg und an der Hauptwache regt die Initiative Ubuntu Passion Art dazu an, die schwierigen Wege, die Menschen auf sich nehmen müssen, um in Europa anzukommen, zu reflektieren. Mit verschiedenen künstlerischen Interventionen treten sie für eine Gesellschaft ein, in der Wohlstand geteilt wird und in der Menschlichkeit wichtiger ist als der „Schutz“ von Grenzen.

EIN HAUS FÜR EUROPA

Eine Installation des Gallus Zentrum e.V.
Willy-Brandt-Platz/ €-Zeichen

Occupy besetzte den Willy-Brandt-Platz, um eine gemeinsame Vision für ein Europa jenseits des „Turbokapitalismus“ zu entwickeln. Diese Spur möchte das Gallus Zentrum mit seinem medialen Installationsprojekt aufgreifen. Unter dem €-Zeichen am Willy-Brandt-Platz wird das Gerüst eines leeren Hauses aufgebaut. Besucher*innen sind eingeladen ein Stück dicke Pappe zu gestalten und in das Gerüst des Hauses zu stecken. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt: Es kann fotografiert, collagiert, gemalt, gezeichnet, geschnitten und geklebt werden. Hierfür stehen Fotoapparate, ein Drucker, Malutensilien und Zeitschriften zur Verfügung.

Inspirieren lassen können sich die Besucher*innen durch eine von Jugendlichen gestaltete Foto-Ausstellung zum Thema „Was verbindet mich mit Europa? Was für eine Vision von Europa habe ich?“ Die Ausstellung wird, an Seilen befestigt, neben dem Europa-Haus zu sehen sein.

Am Ende des Tages soll ein von Bürger*innen gestaltetes Haus mit einer gemeinsamen Vision für Europa unter dem €-Zeichen stehen.

GOOD MORNING DEUTSCHLAND RADIO

Ein Radio-Happening für Meinungsfreiheit. Gegen Diskriminierung.
Live aus dem Kindermuseum Frankfurt an der Hauptwache
13 – 18 Uhr

Das Good Morning Deutschland Radio wird von und für geflüchtete Menschen, Neu- und Alt-Frankfurter*innen produziert und sendet seit 2016 kommunales Radio auf Arabisch, Farsi, Deutsch und Englisch.

Am Anne Frank-Tag verlegt das Team des Radiosenders sein Studio in den öffentlichen Raum und sendet für einen Tag aus dem Kindermuseum Frankfurt an der Hauptwache. In einem Live Sende-Marathon werden möglichst viele Menschen interviewt, die von Diskriminierungen betroffen sind.

In einem vielfältigen Programm mit Interviewgästen aus unterschiedlichen Communities, Musiker*innen und unter Einbeziehung von Passant*innen und interessierten Zuhörer*innen werden Fragen von Teilnahmemöglichkeiten und Ausschlussprozessen sowie Vorstellungen über ein gemeinsames Miteinander in der Frankfurter Stadtgesellschaft diskutiert und verhandelt.

Die Sendung wird nicht nur online über goodmorningdeutschland.org zu hören sein – sondern auch vor Ort über Lautsprecher, so dass alle Interessierten eingeladen sind an den Ort des Geschehens zu kommen und sich spontan an den Diskussionen zu beteiligen.

Zudem sind Besucher*innen und Passant*innen eingeladen in einem Malstudio zu visualisieren, wie sie sich ein Miteinander in Frankfurt vorstellen und Botschaften gegen Diskriminierung und Hass zu formulieren.  

NAMEN

Eine Sprachperformance von textXTND mit der Künstler*innengruppe „Namenlos“
Innenstadt, u.a. Zeil

Maria. Hassan. Schlomo. Krishna. Kausalya. Arthur. Anna. Leila. Iris. Milan…

Was erzählt ein einfacher Name? Mit Namen werden Assoziationen verknüpft – bewusst oder unbewusst. Je nachdem welchen Namen man trägt, wie er klingt und in welcher Umgebung man sich befindet, öffnet ein bestimmter Name Türen oder lässt sie kommentarlos vor der Nase zuknallen.

Die Künstler*innegruppe Namenlos lässt Namen von geflüchteten Menschen erklingen: Namen auszusprechen heißt, Personen sichtbar und wahrnehmbar zu machen und verdeutlicht, dass zu jedem Namen ein Mensch, ein Gesicht, Geschichten und Hoffnungen gehören.

Die Performance nimmt in dem Moment Gestalt an, in dem Passant*innen den Künstler*innen begegnen. Die Performer*innen treten mit den Passant*innen durch Bewegungen, gesprochene Wörter oder Gesang in Kontakt und fordern so zu einer Auseinandersetzung mit der Wirkungsmacht von Namen heraus.

OFFICES TO LIVING SPACE

Eine Installation der Realism Working Group im Hausprojekt NiKa e.V.
Niddastraße 57

Die Künstler*innengruppe Realism Working Group Frankfurt ist im Mietshäusersyndikatsprojekt „NiKa.ev“ organisiert, das sich die selbstorganisierte Entwicklung von sozialem Wohnraum zum Ziel gesetzt hat. Im Erdgeschoß des potenziellen Hausprojekts zeigen sie eine 3d-Animation über Frankfurts Potential zur Umwandlung von Gewerbeflächen in selbstverwalteten, dauerhaft vom Immobilienmarkt entkoppelten Wohnraum und erzählen die fiktionale Geschichte der möglichen Entstehung vieler Syndikatsprojekte und einer „Gesellschaft der Syndikate“. 

RÄUME UND PRIVILEGIEN

Eine Installation von Mathias Weinfurter und Max Brück
Mainkai/Alte Brücke

Zum Anne Frank-Tag laden Mathias Weinfurter und Max Brück alle Interessierten ins offene Büro für „Räume und Privilegien“ ein. Hier kann über den Zusammenhang von Privilegien und Bewegungsfreiheit in bürokratisierten Verhältnissen nachgedacht, geforscht, gearbeitet und diskutiert werden. Zur Unterstützung der Arbeit stehen ein Telefon und ein Faxgerät bereit.

Das temporäre Büro am Mainufer ermöglicht eine selbstbestimmte Aneignung des Raumes – Es kann frei bespielt und genutzt werden und ermöglicht gemeinsame Diskussionen. Dabei ist eine aktive Teilnahme möglich, aber nicht unbedingt verpflichtend!

Geplant ist ein Programm von Lesungen, Vorträgen und gemeinsamen Essen.

SICHTBAR – TRAGBAR

Eine Siebdruckwerkstatt des Kulturnetz e.V. mit Michael Bloeck und Kerstin Lichtblau
Hauptwache

Ganz nach dem Motto, dass Demokratie impliziert, Position zu beziehen, werden Michael Bloeck und Kerstin Lichtblau ihre mobile Siebdruckwerkstatt an der Hauptwache aufbauen. Passant*innen können zwischen verschiedenen Begriffen und Symbolen wählen und diese frei kombinierbar auf Jutebeutel drucken. So entsteht ein Puzzle vielfältiger Positionen, die öffentlich getragen, eine groß angelegte Performance im öffentlichen Raum ergeben.
Gerne können auch eigene T-Shirts mitgebracht werden!

THEATER DIREKT-PERFORMANCE

Eine Theater-Performance zum Mitmachen
Kalliope Noll, Philipp Alexander Schäfer
Goetheplatz
13 – 14 Uhr

Bei dieser Performance handelt es sich um ein Improvisationstheater, das eine Gruppe von bis zu 50 Personen animiert, gemeinsam eine Geschichte zu erfinden, und diese in drei Akten in Szene zu setzen.

Ausgehend von der Frage, ob Kunst zu einer Verbesserung der Gesellschaft beitragen kann, entsteht unter der Leitung der Schauspielerin Kalliope Noll ein neues Stück, zum dem alle Teilnehmenden beitragen können. Die Performanceleiterin stellt Fragen, auf die die Teilnehmenden spielend antworten. Aus diesem Dialog zwischen der Gruppe und Noll entsteht der Handlungsstrang, der von der Leiterin zu einer Geschichte ausformuliert wird, ohne dass diese eigene Formulierungen, Ideen oder Vorschläge einbringen darf.

Im Anschluss an das Improvisationstheater werden der Graffiti-Künstler Philipp Alexander Schäfer und ein Musiker Teile der gemeinsam entwickelten Geschichte aufgreifen und in ihre Kunstformen übersetzen.

Kalliope Noll freut sich über alle Interessierten, die Lust haben, sich zu beteiligen und ihre kreativen Ideen mit in den gemeinsamen Gestaltungsprozess einzubringen oder einfach nur zuschauen möchten.

Anmelden für die Performance können Sie sich hier: ffm-td-goetheplatz [at] gmx.de.

UNTER-HALTUNG

Live-Zeichnungen von Katharina Müller
Römerberg/ Alte Nikolaikirche

Katharina Müller lädt zum Interview: Vor der alten Nikolaikirche auf dem Römerberg kommt sie mit Passant*innen ins Gespräch und bittet sie ihre Antwort zu einer gesellschaftspolitischen Fragestellung in einem Satz sowie in einer Körperhaltung darzustellen. Die Haltungen werden innerhalb einer Minute live gezeichnet.

Die entstandenen Zeichnungen werden vor Ort ausgestellt und bilden so ein Mosaik aus diversen Meinungen und Haltungen, die dazu einladen, persönlich Stellung zu beziehen.

WELCOME, ABER…!

Eine Theater- und Videoperformance des Theater La Senty Menti
Stadthaus, Markt 1, 2.Stock
Aufführungen um 12:00, 13:30, 14:15, 15:00, 16:30 und 18:00 Uhr.
Eintritt frei

In dieser Theater- und Videoperformance setzt sich das Theater La Senty Menti mit Passagen aus der Handreichung „Ankommen. Eine Orientierungshilfe für das Leben in Deutschland“ auseinander. Spielerisch werden darin zu findende Regeln für das „Ankommen“ und „Leben“ in Deutschland sowie die Maxime „Hier ist es so!“ aufgegriffen und verarbeitet.

Die Performance ist angelehnt an das Theaterstück „Welcome, aber...!“, das derzeit vom Theater La Senty Menti erarbeitet wird und am 3. November 2017 im Theaterhaus Frankfurt Premiere feiert. Das Stück setzt sich mit dem Erleben von Fremdheit, Zugehörigkeit und Anonymität aus der Perspektive eines Kindes auseinander, das neu in Deutschland angekommen ist.